Vom Angestellten zum Körpertherapeuten
Der Name BowenTherapie geht auf den Australier Thomas A. Bowen (1916-1982) zurück. Ursprünglich Angestellter in einer Zementfabrik schuf Bowen eine eigene sehr individuelle Form der manuellen Therapie, die mit vielen Konventionen brach, dabei aber außergewöhnlich schnelle und nachhaltige Behandlungsergebnisse vorweisen konnte.
Wie genau seine Entwicklung vom Angestellten in einem Zementwerk zum Körpertherapeuten verlief, lässt sich nur bruchstückhaft nachvollziehen. Bowen selbst hat sich offenbar nie eingehend dazu geäußert. Entsprechend viele, mehr oder weniger wahre Legenden kursieren über den, aus Geelong, nahe Melbourne, stammenden Ausnahme-Therapeuten.
Intuitiv erfolgreich
Von den 50er Jahren an entwickelte er seine eigene Methode. Er selbst bezeichnete sich als Osteopath. Tom Bowen hat dabei nie eine formelle Ausbildung medizinischer oder paramedizinischer Art durchlaufen.
Durch seine Behandlungserfolge erlangte er einen hohen Bekanntheitsgrad: Im Jahr 1973 registrierte eine Kommission zur Evaluierung alternativer Heilweisen der Regierung von Victoria 13000(!) Patienten pro Jahr in Bowens Praxis. Sie war damit eine der betriebsamsten ihrer Art in Australien.
Bis zu seinem Tod 1982 (T. Bowen war Diabetiker und starb wenige Wochen nach der Amputation seines zweiten Beines) hat Bowen jedoch keinen Lehrbetrieb für seine Methode aufgenommen. Tom Bowen blieb, trotz seiner außergewöhnlichen Karriere, Zeit seines Lebens ein Mann der einfachen Leute. Er lebte mit und für sie, wie aus zahlreichen Anekdoten, die vor allem in seiner Heimatstadt Geelong kursieren hervorgeht. Dort ist er so etwas wie ein moderner Volksheld.
In der Mittagspause ging er häufig in seinen Pub, wo er mit Freunden und Nachbarn zusammentraf. Samstags war seine Praxis für den normalen Publikumsverkehr geschlossen – dieser Tag war reserviert für die kostenlose Behandlung behinderter Menschen (insb. Kinder) und der Footballspieler, die vom wöchentlichen Samstagsspiel Blessuren davon getragen hatten. 2002 wurde ihm zu Ehren ein Denkmal, in einem Park vis-à-vis seiner ersten Praxis, errichtet.